Park-Platz-Pioniere
Autos dominieren das Straßenbild. Jede Straße ist gezäumt von stehenden, ungenutzten Fahrzeugen. Sie werden meist nur wenige Stunden am Tag genutzt, wenn überhaupt. Die meisten Autos werden von nur ein bis zwei Personen benutzt und nehmen dafür eine Fläche von rund 13 m² ein. Sie haben keinen gemeinschaftlichen oder ökologischen Nutzen. An ihrer Stelle könnten Bäume stehen, Gemeinschaftsflächen für die Nachbarschaft entstehen oder größere Fahrradstellplätze installiert werden. Die Stadt könnte sozialer, ökologischer und lebenswerter werden, wenn Parkplätze umgenutzt werden könnten.
Parkraum könnte zu Lebensraum werden. Straßen könnten zu Orten für die Nachbarschaft werden, die zum Verweilen und sich Austauschen einladen. So könnte die Zivilgesellschaft gestärkt werden. Es könnten Pflanzen gedeihen, diese könnten uns ernähren, unsere Luft säubern und unser Wohlbefinden steigern. Stadtraum wird zu einem Ort für alle. Um den Bedarf und die vielfältigen Ideen für alternative Nutzungen von Parkraum zu zeigen, braucht es
Es geht darum, Parklücken zu füllen und alternative Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Parkplätze sollen kreativ umgenutzt werden. Das kann ein kleiner Garten sein, eine lange Tafel für die Nachbarschaft, ein Mini-Spielplatz, Lastenrad-Stellplätze, Open Air Office, Tauschregale oder eine Pop-Up Galerie. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
In regelmäßigen Abständen wollen wir Parklücken kreativ füllen. Dabei wollen wir die Bewohner*innen der Straßenzüge im Vorfeld informieren und in die Aktionen aktiv mit einbinden. So entsteht ein kleines, temporäres Stadtlabor, dass die Wünsche, Bedürfnisse und Ideen der Bevölkerung einsammelt, um Impulse für die Stadtentwicklung zu sammeln.
Über die Sommermonate soll dies eine Daueraktion werden. Mit einem Höhepunkt am Park(ing) Day im September. Oder bis die Stadt nicht mehr Autos geprägt wird, sondern von den Menschen, die in ihr leben.
Die Aktionen sollten möglichst autark und dezentral stattfinden. Im Vorfeld müssten strategisch gute Straßen im Stadtgebiet Hannover ausgemacht werden. Wünschenswert wären Straßen, die zwar eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber keinen zu hohen Parkdruck haben, sodass das Konfliktpotenzial möglichst niedrig gehalten wird. Vielleicht findet man auch schon Straßen, die über eine gut vernetzte Nachbarschaft verfügen.
Die ausgewählten Straßen werden dann unter den Mitgliedern und anderen Akteur*innen aufgeteilt. Jede Straßen-Gruppe sollte aus mindestens 5 Personen bestehen, damit auch bei kurzzeitigem Ausfall einer Person die Aktion wie geplant stattfinden kann. Die Aktionen werden also dezentral durchgeführt.
Die geplanten Aktionen und Orte werden dann per Pressemitteilung angekündigt. Außerdem sollten die Anwohner*innen über Zettel und eventuell Plakate informiert und zur Teilnahme eingeladen werden.
Die Aktionen sollten möglichst niederschwellig sein, sodass sie schnell auf- und abgebaut werden können und wenig Infrastruktur benötigen.
Die einzelnen Aktionen werden dokumentiert. Die Aktionen sollten jeweils fotografisch begleitet werden. Außerdem sollte ungefähr erfasst werden, wie viele Leute aktiv beteiligt waren, wie viele Passant*innen Interesse gezeigt haben. Hierfür werden Vorlagen erstellt, die nur noch ausgefüllt werden müssen.
Ein Fragebogen wird erstellt, der an Anwohner*innen und andere interessierte Menschen verteilt wird. Dort soll ein kurzes Feedback zur Aktion abgegeben werden, es wird gefragt, ob die Person ein eigenes Auto besitzt und ob sie bereit wäre dieses aufzugeben, wenn es mehr Alternativen wie Car-Sharing, Bike Sharing oder günstigen Nahverkehr geben würde. Zusätzlich werden auch hier noch mal Bedürfnisse zu einer lebenswerten Stadt erfragt.
Die Ergebnisse dieser Dokumentation werden dann über die Wintermonate ausgewertet und aufgearbeitet, um diese an die Stadt-Politik und die Öffentlichkeit zu geben. Daraus werden sich neue, spannende Entwicklungsperspektiven entwickeln. Es könnte eine neue Grundlage für die Notwendigkeit einer Verkehrswende geschaffen werden. Die autogerechte Stadt hat ausgedient und sollte Platz machen für nachhaltige Mobilität, die auch mehr Platz für Nachbarschaft in den Straßen schafft.
Die Aktionen sollten möglichst unaufwändig sein, der Kreativität sind aber keine Grenzen gesetzt. Wenn Sie eine Aktion durchführen möchten, bedeutet das für Sie:
- Aktionsgruppe bilden – ca. 5 Leute finden, die mit Ihnen gemeinsam eine Aktion durchführen möchten
- Aktion planen – Inspirationen findet man z.B. wenn man Parking Day googelt • eine Aktionswoche wählen
- Benötigtes Material sammeln, möglichst kosten- und ressourcensparend (eigene Bestände nutzen, Upcycling, …)
- Informationen zum Datum und Art der geplanten Aktion an uns weiterleiten
- pro Gruppe eine*n Hauptverantwortliche*n auswählen
- eine Person wählen, die für die Dokumentation der Aktion verantwortlich ist (Fotos, Teilnehmererfassung, Fragebogen austeilen und einsammeln, Weitergabe an uns)
- Im Vorfeld Information und Einladung an die Anwohner*innen
- Am Aktionstag selbstständige Durchführung der Aktion (Aufbau, Abbau, Dauer der Aktion kann selbst bestimmt werden, mindestens sollte sie jedoch ein paar Stunden am Vormittag laufen und bis Pressevertreter*innen vor Ort waren)
Bei Fragen oder Anmerkungen können Sie sich an info@oekostadt.de oder (0511) 164 03 30 wenden.
Ökostadt e.V., Hausmannstr. 9-10, 30159 Hannover